Ankunfts- und
Notunterbringungseinrichtung Tegel
Schutz, Versorgung und Perspektive –
für über 120.000 geflüchtete Menschen seit 2022
Ankunfts- und
Notunterbringungs-
einrichtung Tegel
Notunterbringungs-
einrichtung Tegel

Schutz, Versorgung und Perspektive –
für über 120.000 geflüchtete Menschen seit 2022
Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung Tegel
Seit März 2022 ist Tegel ein Ort des Ankommens – für Menschen auf der Flucht, für Schutz, Perspektive und Begegnung. Mitten in Berlin bietet die ANo-TXL geflüchteten Menschen einen sicheren ersten Zufluchtsort. Hier werden nicht nur Betten und Mahlzeiten bereitgestellt – sondern Räume für Stabilität, Orientierung und Teilhabe.
Über die ANo-TXL
Die Ankunfts- und Notunterbringungseinrichtung Tegel (ANo-TXL) wurde im März 2022 als Reaktion auf den Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine errichtet. Ziel ist es, ankommende Geflüchtete schnell, sicher und strukturiert aufzunehmen, zu registrieren und weiterzuvermitteln. Der Standort dient als erste Anlaufstelle für kriegsgeflüchtete Menschen aus der Ukraine. Von Dezember 2022 bis Juli 2025 waren auch Asylsuchende aus anderen Herkunftsländern in der ANo-TXL untergebracht.

Die ANo-TXL wird im Auftrag des Landes Berlin, vertreten durch das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), betrieben. Die operative Umsetzung erfolgt durch mehrere Organisationen – darunter das DRK Sozialwerk Berlin gGmbH (Leitträger) sowie weitere Berliner DRK-Kreisverbände, der ASB, die Malteser und die Johanniter.

Die Einrichtung wurde auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel innerhalb weniger Tage im März 2022 aufgebaut. Seitdem wurde das Angebot stetig erweitert und an neue Bedarfe angepasst. Mit über 120.000 aufgenommenen Menschen seit 2022 ist die ANo-TXL eine der größten Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland.

Leben und Versorgung
Die Bewohnenden sind in beheizten Hallen mit Sammel- oder Familienabteilen untergebracht. Neben der Unterkunft gehören zur Grundversorgung:
- Vollverpflegung mit täglich mehreren Essensangeboten
- Hygienepunkte, Kleiderkammer und Postausgabe
Vor Ort steht eine allgemein- und kinderärztliche Versorgung zur Verfügung. Ergänzt wird diese durch:
- pflegerische Betreeung
- Notfallversorgung
- Vermittlung zu Fachärztinnen und Kliniken
Für besonders schutzbedürftige Personen – wie alleinreisende Mütter mit Kindern, Schwangere, Wöchnerinnen, Menschen mit Behinderung oder LSBTIQ*-Personen – bestehen geschützte Bereiche sowie spezielle Unterbringungsformen.
Ein Wohnbereich ist ausschließlich für Frauen vorgesehen. Dort werden – soweit möglich – ausschließlich weibliche Sicherheits- und Betreeungspersonal eingesetzt. Auch Mütter mit Kindern (Jungen bis zehn Jahre) können dort untergebracht werden.

Neben der räumlichen Trennung vulnerabler Gruppen ist ein Kinderschutz- und Gewaltschutzkonzept etabliert. Mitarbeitende sind entsprechend geschult, Vertrauenspersonen sowie Schutzbeauftragte stehen zur Verfügung.

Räumliche und kommunikative Barrieren werden durch barrierearme Wege, mehrsprachige Aushänge und Informationen in einfacher Sprache reduziert. Es besteht ein enger Austausch mit Fachstellen, um auf individuelle Bedarfe einzugehen.
In über 50 Sprachen unterstützen die Mitarbeitenden die Bewohner und Bewohnerinnen bei Sprachmittlung und Verständigung.

Freizeit-, Bildungs- und Beratungsangebote
Es gibt ein vielfältiges und altersgerechtes Betreuungs- und Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche – täglich begleitet von pädagogischem Fachpersonal. Zusätzlich werden regelmäßig Ausflüge, z. B. in Zoos, Parks, Museen oder Klettergärten angeboten. Die Angebote dienen nicht nur der Freizeitgestaltung, sondern auch der sozialen Teilhabe und individuellen Förderung, insbesondere nach Fluchterfahrung und im Übergang zum schulischen Alltag.
Für Babys und Kleinkinder (0–4 Jahre): Für Kleinkinder und ihre Eltern steht ein geschützter, ruhiger Rückzugsbereich zur Verfügung. Dieser ist u. a. als Still- und Spielraum konzipiert und wird durch geschulte Fachkräfte betreut.
Angebote für Kinder im Alter von 5 bis 13 Jahren:
- Morgenrunden und Bewegungsimpulse
- Kreativzeiten (Basteln, Malen, Werken, Collagen)
- Spiel- und Lernphasen (mit Sprachförderung, Hausaufgabenhilfe, Lernspielen)
- Ruhezeiten & angeleitete Entspannungsangebote
- Regelmäßig Ausflüge, z. B. in Zoos, Parks, Museen oder Klettergärten
Jugendliche (ab 14 Jahren) können sich aktiv in vielfältige Projekte einbringen, darunter:
- Kunst-, Musik- und Handarbeitsangebote (Malen, DIY, Collagen, Nähen)
- Garten-AG und Umweltbildung
- Freizeitangebote am Abend, wie Filmabende, Tischtennisturniere oder Spiele
Bildung ist ein zentrales Element im Alltag der ANo-TXL. Ziel ist eine gezielte Förderung und Unterstützung beim Spracherwerb sowie beim (Wieder-)Einstieg in Schule, Ausbildung und Arbeit. Neben offenen Lernräumen und Nachhilfe in Mathe, Physik oder Englisch gehören dazu:
- Sprachkurse – u. a. mit offiziellen Abschlüssen wie A1, in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS)
- Sprachcafés – niedrigschwellige, alltagsorientierte Sprachförderung
- Living Learning English – Workshop-Angebot für Kinder und Jugendliche
- Nachhilfe und Lernförderung – z. B. Hausaufgabenbetreuung oder Prüfungsvorbereitung
- Kooperationen mit VHS, LAIV, JBA oder Viadukt – für berufliche Orientierung und Zugang zu weiterführender Bildung
Darüber hinaus leistet die ANo-TXL auch einen aktiven Beitrag zur Integrationsarbeit:
- Arbeitsberatung und Vermittlung z. B. durch regelmäßige Jobmessen auf dem Gelände
- Der Begleitdienst hilft bei der Orientierung im Berliner Hilfesystem und begleitet zu Behördengängen
- Verweisberatung durch erfahrene Sozialberater*innen – z. B. zu Fachstellen, Qualifizierungsangeboten oder Unterstützungsleistungen
In der ANo-TXL steht zudem ein breites Beratungsangebot zur Verfügung, das gezielt auf die vielfältigen Bedürfnisse eingeht. Die Beratungen erfolgen durch verschiedene Träger und sind in der Regel ohne Voranmeldung zugänglich. Alle Beratungsangebote werden durch mehrsprachige Aushänge sowie digital über die Malte-App kommuniziert.
Themenschwerpunkte sind:
- Sozialberatung (z.b. LaRuHelps Ukraine e.V.)
- Bildung & Beruf (EMSA, GIZ/ Work for Refugees)
- Psychologische und suchtbezogene Beratung (Albatros, Vista, IPSO)
- Sozial- und Aufenthaltsrecht (AWO)
- Beratung für Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen (BZSL)
- Kinderschutz & Elternberatung (Tegel-Mütter)
- Unabhängige Beschwerdestelle (BUBS)

Viele Angebote entstehen in Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Initiativen wie LaRuHelps, Tegel-Mütter oder Ukraine-Hilfe Berlin. Ehrenamtliche Einsatz sind in folgenden Bereichen möglich:
- Unterstützung bei Sprachcafés und Nachhilfe (Deutsch/Englisch)
- Sport- und Freizeitangebote wie zum Beispiel Schwimmunterricht
- Hilfe bei der Wohnungssuche oder Orientierung im Alltag (z.B. Ärztinnenbesuche)

Presse und Kontakt
Presseanfragen werden durch die Kommunikation des DRK Sozialwerks in Abstimmung mit dem LAF koordiniert. Bitte wenden Sie sich bei Interviewwünschen, Drehgenehmigungen oder Bildanfragen direkt an die genannte Kontaktperson.
- Ansprechpartnerin: Jana Gilfert, DRK Sozialwerk Berlin gGmbH
- E-Mail: gilfertj@drk-berlin.de
- Bei Interview-, Bild- oder Drehwünschen bitte direkt kontaktieren